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Alkoholabhängigkeit

Wie erkenne ich, ob ich alkoholabhängig bin?

Gewissensbisse nach Alkoholkonsum, der Wunsch unbeobachtet trinken zu können, vergebliche Versuche weniger oder gar keinen Alkohol zu trinken - das sind Kennzeichen dafür, gefährdet oder abhängig zu sein.

Der Übergang vom Gebrauch zum Missbrauch ist schleichend und nicht klar abzugrenzen. Ein Alkoholmissbrauch liegt vor, wenn der Alkoholkonsum fortgesetzt wird, obwohl die Person um die schädigende Wirkung und die damit verbundenen Probleme auf dem sozialen, geistigen, beruflichen, psychischen und körperlichen Gebiet weiß. Zudem ist der übermäßige Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft und in gefährlichen Situationen wie dem Straßenverkehr oder dem Bedienen von Maschinen ebenfalls ein Missbrauch.

 

Merkmale einer Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit ist seit 1968 als Krankheit anerkannt. Seit dieser Zeit steht Betroffenen und ihren Angehörigen ein differenziertes und wirkungsvolles Hilfesystem zur Verfügung.

Folgende Merkmale können Hinweise auf eine Alkoholabhängigkeit sein:

  • Alkohol wird in größeren Mengen häufiger über einen längeren Zeitraum konsumiert, als es die trinkende Person eigentlich will.
  • Die Person verspürt ein anhaltendes Verlangen, Alkohol zu sich zu nehmen.
  • Es wurden bereits mehrere erfolglose Versuche unternommen den Konsum einzuschränken oder unter Kontrolle zu bringen.
  • Es treten häufig Rauschzustände und Entzugserscheinungen auf.
  • Wichtige Aktivitäten in Bereichen wie Beruf, Familie und Hobbies werden wegen des Alkoholkonsums eingeschränkt oder aufgegeben.
  • Alkohol wird getrunken, um die Entzugserscheinungen zu bekämpfen.

 

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Alkohol in der Schwangerschaft

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Zahlen und Fakten zur Alkoholabhängigkeit

  • Alkohol verursacht bei einer großen Zahl von Menschen schwerwiegende gesundheitliche Probleme.
  • Mehr als 9,5 Millionen Menschen konsumieren in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form.
  • 1,6 Millionen Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sind alkoholabhängig.
  • Circa jeder vierte Erwachsene in Deutschland betreibt episodisches Rauschtrinken.
  • Im Jahr 2021 starben über 14.000 Personen in Deutschland an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Kankheit
  • Mehr als 20.000 neu diagnostizierte Krebserkrankungen ließen sich im Jahr 2022 in Deutschland auf den Konsum von Alkohol zurückführen.
  • Neben unmittelbaren Folgeschäden für die eigene Gesundheit kann der Alkoholkonsum auch Leid bei Angehörigen verursachen und zu Unfällen und Gewalt führen. So steht bei mehr als 5 % aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden mindestens einer der Unfallbeteiligten unter Alkoholeinfluss. Etwa 9,5 % aller Straftatverdächtigen standen während der Tat unter Alkoholeinfluss. Bei einzelnen Delikten ist der Anteil deutlich höher. So liegt der Anteil beim Tatbestand „Körperverletzung“ bei 21,5 %, beim „Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ bei circa 50 %
  • Etwa 74.000 Todesfälle jährlich werden allein durch Alkoholkonsum oder den kombinierten Konsum von Tabak und Alkohol verursacht. Experten und Expertinnen weisen im DHS Jahrbuch Sucht 2020 darauf hin, dass Alkoholkonsum immer riskant ist. Deshalb sollte möglichst wenig oder gar kein Alkohol getrunken werden.
  • 10,5 Liter Reinalkohol trank jede/r Bundesbürger/in im Alter ab 15 Jahren im Jahr 2017 (2016: 10,6 Liter) Damit zählt Deutschland international noch immer zu den Hochkonsumländern, trotz sinkenden Konsums. Zum Vergleich: Die Trinkmenge im Niedrigkonsumland Norwegen betrug 6 Liter Reinalkohol pro Einwohner/-in ab 15 Jahren im Jahr 2017. Um dieses Niveau in Deutschland zu erreichen, bräuchte es weitere 54 Jahre – vorausgesetzt der Alkoholkonsum sinkt weiter im bisherigen Tempo (1970: 14,4 Liter Reinalkohol). Der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränken in Deutschland stieg im Jahr 2018 um 0,3 Liter auf 131,3 Liter Fertigware je Einwohner/-in. Diese Menge entspricht in etwa einer Badewanne an Bier, Wein, Schaumwein und Spirituosen.
  • Insgesamt 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren hatten im Jahr 2018 in Deutschland eine alkoholbezogene Störung (Missbrauch: 1,4 Millionen; Abhängigkeit: 1,6 Millionen).
  • Im Jahr 2020 gingen knapp 300.000 Krankenhausaufenthalte auf eine ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingte Erkrankung zurück. Dies entspricht etwa 1,7 % aller Krankenhausaufenthalte (knapp 17,3 Millionen) im Jahr 2020. In ambulanten und stationären Suchthilfeeinrichtungen sind alkoholbezogene Störungen mit Abstand die häufigsten Hauptdiagnosen.
  • Auf rund 57,04 Milliarden Euro pro Jahr beziffert der Gesundheitsökonom Dr. Tobias Effertz im DHS Jahrbuch Sucht 2020 die ökonomischen Kosten des schädlichen Alkoholkonsums in Deutschland. Dem stehen Einnahmen des Staates aus alkoholbezogenen Steuern von nur 3,185 Milliarden Euro (im Jahr 2018) gegenüber.
  • Alle sieben Minuten stirbt ein Mensch in Deutschland an den Folgen von Alkoholkonsum.
  • Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien für die Betroffenen und deren Familien.
  • Schätzungsweise jedes sechste Kind leidet unter der Sucht eines oder sogar beider Elternteile. Das entspricht 2,5 Millionen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
  • Laut WHO sterben weltweit 3,3 Millionen Menschen an den Folgen ihres Alkoholkonsums.

Quellen: 

 

 

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